In unseren Beziehungen kommt es immer wieder zu Veränderungen, die uns möglicherweise überraschen und die Situation unwiederbringlich verändern. Im extremen Fall kann das der Tod eines Menschen sein. Doch auch andere Abschiede kommen zu uns: das Ende der Beziehung ganz allgemein, eine Scheidung oder Trennung, aber auch das Ende dieser Art von Beziehung und der Übergang in eine neue Form. Es kann der Auszug der Kinder sein oder das Loslassen eines gemeinsamen Kinderwunsches.
Jede Veränderung, die einen endgütigen Abschied bedeutet, kann und darf starke Emotionen auslösen. Ich möchte dazu ermutigen, diese Trauer über einen Abschied zuzulassen.
Wir sind schnell damit, uns selbst zu beurteilen und an einer irgendwie gearteten „Normalität“ zu messen. Es ist aber individuell, wie uns bestimmte Ereignisse berühren. Wenn Trauer und Schmerz zu uns kommen, ist es hilfreich, diesen, soweit möglich, Raum zu geben.
Es gibt dabei keine richtige Art der Trauer. Jeder Weg ist unterschiedlich. Oftmals entsteht auch Wut und Ärger, hinter der sich bei genauerem Hinschauen wieder Trauer findet. Liebe und Trauer gehören zusammen. Nur wenn wir nicht lieben, uns quasi abschotten, sind wir sicher vor der Trauer über die Veränderung. Traurig sein und zu trauern ist zutiefst menschlich. Auch jetzt in der Pandemie kann es sein, dass ich diese Veränderung betrauere.
Ich möchte hier dafür werben, diese Emotion des Herzens zuzulassen. Die Trauer bewegt sich und verändert uns.
Wenn du meinst, dass die Trauer dich oder deine Beziehung zu sehr belastet und du nicht damit umgehen kannst, dann hole dir Hilfe. Entweder in der Paarberatung oder im Einzelgespräch können Erkenntnisse entstehen, die es leichter machen.
„Deine Trauer ist so einzigartig wie du es bist.“ (David Kessler – www.grief.com)