Sicherheit und Entwicklung in der Paarberatung

Mount Everest Paarberatung

Es ist völlig klar, dass wir uns in der Beratungssituation sicher und aufgehoben fühlen müssen. Nur in einer vertrauensvollen Umgebung können wir entspannen. Das ist die Voraussetzung, um sich zu neuen Entwicklungen aufmachen zu können. Gute soziale Kommunikation kann nur gelingen, wenn wir uns sicher fühlen und unsere neurobiologischen Verteidigungsmechanismen nicht Alarm schlagen (näheres dazu zu finden bei Stephen Porges „Die Polyvagal-Theorie“, Lichtenau 2021). Sowohl Sicherheit als auch Entwicklung sind in der Paarberatung wichtig.

Auf der anderen Seite wollen wir selbstverständlich nicht im Ist-Zustand verharren, sondern eine Entwicklung anstoßen. Neue Dinge passieren immer in Räumen, die unvorhersagbar und daher ein Stück weit unsicher sind. Wenn sich eine Paarbeziehung verändert, ist nicht sicher vorhersagbar, welche Form sie annehmen wird. Wenn ich neue Verhaltensweisen in mein Leben bringe, wenn ich es mir erlaube, mich körperlich und geistig neu zu erleben und neu zu verhalten, dann ist unsicher, wie meine Umwelt darauf reagieren wird.

Es ist die Aufgabe der Paarberatung, genug Sicherheit und Vertrauen herzustellen, die es den Partnern erlaubt, neue Wege zu gehe und neue Möglichkeiten auszuprobieren. Es geht mir darum, genug Grundlage zu schaffen, um eine Erforschung neuer Welten zuzulassen und die damit einhergehende Unsicherheit auszuhalten.

Wir wollen also unser „Toleranzfenster“ (Dan Siegel „Mindsight“, New York 2010) erweitern. Wir gehen dabei aufmerksam und behutsam vor. Die beteiligten Partner*innen erleben sich jeweils auch in ihrer dann entstehenden Unsicherheit und Verletzlichkeit. Das Wissen darum erlaubt es uns, den/die andere/n flexibel zu erleben und verständnisvoll zu behandeln. Jeder Teil des Paares geht in eine unterschiedliche Unsicherheit hinein. Es ist die Beziehung zueinander, die diese Bewegung (aus)hält, ja im besten Fall befördert.

In der Paarberatung wird früher oder später der Punkt kommen, an dem Risiken auf sich genommen werden und an dem man ins Unbekannte aufbricht (Lucie Fielding „Transsex“, New York 2021). Das Fantastische daran ist, dass man diese Reise in Beziehung machen kann. Sprechen Sie mich an für weitere Informationen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert