Männlichkeit – die stete Herausforderung

2017-10-12 15.06.20

Mehr oder weniger bewusst werden wir Männer von dem gesteuert, was von uns als „männlich“ in der Beziehung erwartet wird. Die Zuweisungen und Erwartungen sind ständig um uns herum präsent. Teilweise haben wir sie so sehr verinnerlicht, dass wir sie gar nicht mehr bemerken.

Ein Teil der Emanzipation als Mann ist es, sich die Frage nach dem eigenen Bild immer wieder selbst zu stellen. Wir werden dazu von unseren Partnerinnen und Partnern gerne auf- und herausgefordert. Was ist ein unterstützender Umgang mit dem, was da an mich herangetragen wird?

Um Klarheit zu erlangen, ist Verlangsamung nützlich. Trainiere, nicht sofort zu reagieren, weder eingeschnappt zu sein noch dich sofort zu verteidigen. Frage dich, was diese Irritation, die mehr oder weniger liebevoll von deiner/m Partenr/in präsentiert wird, mit dir zu tun hat. Wie kannst du unterstützend reagieren?

Die Frage nach deiner Unterstützung verstehe ich hier in zwei Richtungen:

Wie kannst du dich selbst dabei unterstützen, das Geschehen als Anlass zur Entwicklung hin zu mehr Klarheit und Freiheit zu nutzen?

und:

Wie kannst du das nutzen hin zu mehr Verbundenheit, hin zu mehr Mitgefühl?

Diese beiden Fragerichtungen sind dabei hilfreich, dein Selbst, dein Innerstes voranzubringen. Beschäftige dich damit, mit allem Bewusstsein, mit kompletter Neugier und mit Freude an der Erforschung und Ausdehnung deiner selbst.

Wenn die Partnerin etwa der Ansicht ist, nicht so viel Aufmerksamkeit zu bekommen wie sie es sich wünscht, dann ist es nicht hilfreich zu sagen „Das stimmt doch gar nicht!“  Besser ist es hier, nachzuforschen, warum unsere Eindrücke und Erlebnisse hier auseinandergehen. Wieso habe ich mich so verhalten, wie ich es getan habe? Wo habe ich das gelernt? Kann und will ich das ändern? Diese Selbstbefragung kann ich im Beisein der Partnerin durchführen. Dadurch nehme ich die Beziehung und alle daran Beteiligten ernst. Wir vermeiden jetzt Bewertungen wie „richtig“ und „falsch“ und setzen uns statt dessen mit unseren Einstellungen und Fragen an das Leben und die Beziehung auseinander.

Das dient dir, das dient deiner Beziehung, das dient allen, die mit dir in Kontakt kommen.

Die Verlangsamung kannst du mittels Meditation trainieren. Vielleicht wäre es ein Zeichen moderner Männlichkeit, auch in schwierigen Situation im Dienst der Verbundenheit und der Klarheit handeln zu können. Real men meditate.

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