Wahrscheinlich hast du auch schon oft die Anweisung „Entspanne dich!“ gehört – mal im Yoga Setting, bei der Meditation oder auch als Rat in der Auseinandersetzung mit dem Partner oder der Familie. Das ist leichter gesagt als getan.
Vielleicht ist es hilfreich, sich diesem Gedanken einmal anders zu nähern. Angenommen, du hättest einen Schmerz in deinem Leben. Vielleicht ein körperlicher Schmerz, eine Irritation oder Spannung, oder vielleicht auch etwas Zwischenmenschliches. Die Spannung entsteht oftmals zu einem großen Teil daraus, dass die Dinge anders sind als von uns gewünscht. Die Idee ist nun, um diesen Schmerz herum, um diese Spannung, das Unwohlsein herum, weich zu werden. Im Grunde geht es darum, den Widerstand gegen den Schmerz aufzugeben. Ich begebe mich in einen Zustand der Neugier und der Aufmerksamkeit. Ich werde ganz weich. Was passiert dann mit dem Schmerz?
Selbstverständlich mache ich mich hier nicht dafür stark, ungesunde und missbräuchliche Situation auszuhalten und nicht abzuwehren. Es geht mir hier vielmehr um die zahlreichen Situationen, die in unserem Leben unvermeidlich sind. Wir tun was wir tun können, um diese zu vermeiden. Dennoch gehören die verschiedenen Arten körperlichen und seelischen Schmerzes zum menschlichen Leben dazu. Wie kann ich damit umgehen, ohne zusätzlichen Schmerz zu erzeugen.?
Das Experiment, um das Gefühl des Schmerzes herum weich zu werden, ist spannend. Es führt direkt zu einer anderen Einstellung zu Welt und dem Erlebten und eröffnet auch neue Handlungsoptionen. Im täglichen Leben übe ich mit leichtem Schmerz, um mich für größere Ereignisse zu trainieren. Irritationen mit dem Partner, der Partnerin oder der Familie und Freunden, körperliches Unwohlsein – zunächst einmal einfach wahrnehmen und darum herum weich werden – die Diskrepanz zwischen dem, was ist, und dem, was ich mir wünsche, schwindet und damit der Schmerz.
Auf dem Insight Timer habe ich dazu eine geführte Meditation veröffentlicht. Wenn du magst, kannst du sie hier umsosnt hören.