Wenn es in der Paarbeziehung zu Streit und Konflikt kommt, dann stehen uns unterschiedliche Verhaltensstrategien zu Verfügung. Für mich als (auch) Anwalt ist dabei interessant, dass taktisch oftmals genau die Strategien genutzt und als gewinnbringend gesehen werden, die im Kontext einer Beziehung mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Schaden als Nutzen bringen. Oftmals rät auch das Umfeld den Beteiligten zu eher schlechten Verhaltensweisen. Die Einteilung in hilfreich und eher hinderlich treffe ich mit Blick auf den Effekt auf die Beziehung. Ich setze dabei voraus, dass den Beteiligten eine funktionierende und unterstützende Beziehung als Ziel wichtig ist. Die Umstellung ist oftmals nicht einfach, da die schlechtere Strategie leider häufig auf einem gelernten Muster basiert.
Um umzulernen und etwas anderes auszuprobieren, habe ich die unterschiedlichen Strategien hier einmal zusammengefasst. Ich hoffe, dass darin ein Erkenntniswert liegt.
Die Zusammenstellung kann auf meiner Homepage kostenfrei heruntergeladen werden.
Diese Übersicht ist inspiriert von meinem Ausbilder Terry Real.
nicht so hilfreich:
Recht haben Beweise und Argumente für deinen Standpunkt sammeln. |
eher hilfreich:
Zuhören und freigebig antworten Zuhören, auch wenn du nicht zustimmst. Deine Redezeit kommt danach. |
Den/die Partner*in kontrollieren
Den/die Partner*in dazu bringen, etwas zu tun. |
Sich gegenseitig stärken
Kontrolle loslassen. Unterstützung geben. |
Ungehemmter Selbstausdruck
Alte Geschichten aus der Vergangenheit hervorholen. Immer / nie machst du… |
Konstruktive Bitte um Änderung
Beschwerden sind wirklich ein Wunsch. Konstruktives Feedback. |
Rache
Der Versuch, ihm/ihr den Schmerz zuzufügen, den du selbst fühlst. |
Sich freuen über das, was man hat
Erinnere dich: du liebst diesen Menschen. Erinnere dich wenigsten daran: ihr lebt zusammen. |
Rückzug
Zumachen, verstummen, weggehen. |
Um das bitten, was man möchte
Frage dich „was möchte / brauche ich jetzt?“ Bitte deine/n Partner*in darum! |