Der Mai zum Durchatmen

Die Dinge überschlagen sich immer mal wieder im Leben. Viel passiert, man ist gefordert, muss abliefern, etwas erledigen, irgendwo rechtzeitig sein. Und dann ist da der Mai. Der vergangene Monat war, jedenfalls in meinem Leben und dem Leben meiner Partnerin, eng getacktet und herausfordernd.

Es sind diese Zeiten, in denen ich mich dann frage: was habe ich hier zu lernen, wo liegt meine tiefere Aufgabe? Unterhalb der Oberfläche, jenseits der Dinge, geht es dann für mich immer wieder um die Verbindung mit meinem Selbst.

Dieses Selbst, dieser innere Kern, der viele Namen trägt, ist ja um vieles weiter als das, was mir täglich begegnet. Es ist die Region meines Seins, in der meine Emotionen und Aufregungen passieren. Hier herrscht eine ungestörte Weite und Klarheit, etwa wie die des hohen Gipfels über den Wolkenfeldern.

Der Zugang zu diesem Ort fällt mir nicht immer leicht. Ich verliere mich gerne im Getümmel des Tales, auf dem Marktplatz des Lebens. Diese Irritation mit der Welt trage ich dann auch in meine Beziehung. Meine Aufgabe ist in solchen Momenten, das schnell zu bemerken und den Windstoß aus dem Tal vorüberziehen zu lassen. Ja, es mag kalt und unwirtlich sein gerade im Leben, aber mein Inneres weiß, dass das vorübergeht.

Ich erinnere mich dann an meine Meditation und auch an meine Sitzungen mit der Partnerin, in denen wir uns zugewandt als Menschen begegnet sind. Diese Erinnerung lässt die momentane Schwierigkeit zwar nicht sofort verschwinden, trägt aber zu einer Leichtigkeit bei und beschleunigt den Prozess der Veränderung.

Der Mai ist ein besonderer Monat, in dem Veränderung besonders sichtbar wird. Hinter all den Erscheinungen ist etwas, das einfach fortdauert. Ich entdecke es in mir und kann von hier aus leichter in die Welt blicken und ihr begegnen.

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