Warum drei Minuten wertvoll sind.

Ein schönes neues Jahr 2019!

Immer wieder wird erzählt, dass Paare keine Zeit für ihre Beziehungsarbeit hätten, weil im Leben ständig so viel los sei. Auch ich neige manchmal dazu, angesichts eines Tages voller Termine und Verpflichtungen daran zu zweifeln, ob heute wirklich Zeit ist, mich mit meiner Partnerin hinzusetzen und zuzuhören.

Wir machen es dann aber trotzdem. Wenn wir zeitlich arg unter Druck stehen, setzen wir den Timer auf drei Minuten. 180 Sekunden, um zu reflektieren, was uns gerade beschäftigt. Eine kurze, direkte, klare Bestandsaufnahme. Hier und jetzt, wer bist du gerade, was geht vor? Es bedarf einer kurzen Überwindung, einem Hineinspüren, einer Kontaktaufnahme mit den inneren Vorgängen.

Als Zuhörender bekomme ich dann immer wieder etwas von meiner Freundin mit, was ich vorher entweder überhaupt nicht wusste, oder mir einfach nicht mehr präsent und bewusst war. Ich weiss ein Stückchen mehr über den Menschen, die mir gerade gegenübersitzt. Dadurch rücke ich näher in die Verbindung mit dem echten Menschen. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ich den Menschen so sehen kann, wie sie gerade ist.

Für mich ist es immer wieder erstaunlich, in welch kurzer Zeit dieser Sprung in die reale Beziehung, in die Verbindung in Echtzeit, möglich ist. Keine Zeit zu haben ist eine Ausrede, die nicht zieht, auch wenn sie noch so überzeugend aussieht. Mit etwas Übung sind wir innerhalb weniger Sekunden ganz nah dran an unserem inneren Wesen. Hier besteht die Möglichkeit eines Erkennens jenseits des täglichen Alltags und des Automatismus.

Das entscheidende ist, sich darauf einzulassen. 180 Sekunden, drei Minuten Ernsthaftigkeit reichen aus.

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